Gustavs Verbindungen zu Francos Spion Heriberto Heide.

Jeder, der die Figur von Gustav Winter kennenlernen möchte, muss auch wissen, in welchen Umgebungen er sich bewegt hat. Deshalb haben wir uns während unserer Recherche auch bemüht, herauszufinden, wer seine vertrauenswürdigen Personen waren und welche Aktivitäten sie entwickelten.

Eine der am engsten mit dem Deutscher verbundenen Personen war zweifellos der Österreicher Herbert Heide, der seit 1921 in Barcelona lebte. Heide war Gustavs Partner und Bevollmächtigter in Spanien. In der Tat führte der Österreicher in seinem Namen zahlreiche Geschäftsaktivitäten sowie den Kauf und Verkauf von Immobilien durch. Die Beziehung zwischen den beiden war so eng, dass sie sich während des spanischen Bürgerkriegs sogar einen gemeinsamen Wohnsitz in der Stadt Burgos teilten.

Heide lebte in einem charismatischen Herrenhaus namens „Villa Delicias“, in dem auch Winter während seiner Besuche in der damaligen Hauptstadt des faschistischen Spanien untergebracht war.

Der Österreicher stammte aus einer wohlhabenden Familie in der Stadt Graz. Er war ein schlecht erzogenes Kind, dass trotz seiner guten wirtschaftlichen Lage hatte er kriminaler Handlungen gemacht, um seine verschwenderische Lebensweise zu bestreiten. Deshalb verbüßte er eine Strafe in einer Besserungsanstalt. Nachdem er im Ersten Weltkrieg gekämpft hatte, entschloss er sich, nach Barcelona auszuwandern, wo er sich bald mit Monarchisten, Konservativen und dem örtlichen Adel zusammentat. Er verband sich auch mit Kampfsport und Waffenverkäufen und verbarg seinen Hass gegen die „Roten“, die Juden oder die Freimaurer nicht.

In Burgos, und während des Bürgerkriegs, stellte er sich in mehrfacher Hinsicht in den Dienst die Staatsstreiche, aber das Dunkelste war seine Facette als Spion im Dienst des SIPM (Informationsdienst der Militärpolizei).

Unter dem Namen „Agent 299“ spielte der Österreicher in einer Reihe von Ermittlungen mit, zu denen das Ausspionieren der Bevölkerung sowie Verhaftungen, Verhöre und sogar Folter gehörten. All dies, um Burgos von die nicht Regime-Treuen zu säubern. Auf diese Weise wurde die sogenannte „Villa Delicias“ zum Schauplatz solcher Grausamkeit.

In unserem Buch enthalten wir die Details des Heides Lebens, seine Beziehung zu Winter, und seine Aktivitäten im Zusammenhang mit Spionage und Unterdrückung der Bevölkerung während des spanischen Krieg. Um die Aktivitäten von Heide in Burgos im Detail zu erläutern, empfehlen wir die Büche von drei Burgos-Forsche, die dieses schicksalhafte Kapitel der spanischen Geschichte entdeckt haben (auf Spanisch). Wir möchten uns bei denen für ihre großartige Arbeit und Kooperation danken.

Bücher:

“El GES, a la sombra de la Gestapo. La creación en Burgos de los servicios secretos de Franco”, von Clara Sanz, José María Chomón, und Miguel Ángel Moreno. 2019, Burgos. Verlag Atrio.

“El complot del Cementerio Viejo. Otoño de 1938: Burgos bajo sospecha por el intento de matar a Franco”, von Clara Sanz, José María Chomón, und Miguel Ángel Moreno. 2018, Burgos. Verlag Dossoles.